BLOG: Züchterreportage Smit Kwekerijen

Die trendigen Pflanzen der Eden Collection sind für viele Gartencenter unverzichtbar. Smit Kwekerijen ist daher ein führender Züchter, mit dem wir viel und gut zusammenarbeiten. Und doch besuchen wir die Gärtnerei nicht oft. Der Grund? Sie befindet sich im ländlichen Nordosten der Niederlande, weit entfernt von unserem geschäftigen Südwesten. Die lange Fahrt lohnt sich jedoch, denn ich entdecke jedes Mal eine ganz andere Pflanzenwelt.

Obed Smit, erzählen Sie uns etwas über sich und die Gärtnerei?
1985 habe ich in den Gewächshäusern meines Großvaters ausprobiert, ob ich seine grünen Daumen geerbt habe. Ich lag im Trend der Zeit, weil ich Geranien anbaute, die beliebt waren. Nachdem ich auch Fuchsien und Chrysanthemen gezüchtet hatte, lernte ich Lammert Koning kennen. Das hat alles verändert. Er reiste als „Pflanzenjäger“ um die Welt, auf der Suche nach besonderen Pflanzen. Das faszinierte mich sofort und wir haben gemeinsam Orte in der Welt besucht, an denen noch niemand zuvor nach Pflanzen gesucht hatte. So wurde der Grundstein für die Eden Collection gelegt.

Was genau ist die Eden Collection?
Ich strebe nach Pflanzen mit einem schönen Aussehen, die sich im Wohnzimmer wohlfühlen. Mit meinen Funden aus aller Welt habe ich damit begonnen, eine eigene lebende Datenbank aufzubauen. Ich habe eine Veredlerin eingestellt. Und in einem großen Gewächshaus voller spezieller Gene haben wir uns dann an die Arbeit gemacht. Welche Sorten sind robust genug, um als Zimmerpflanze kommerziell angebaut zu werden? Was passiert, wenn wir verschiedene Sorten miteinander kreuzen? Wie vermehrt man die Pflanzen am besten für den Anbau? Wir haben enorm viel experimentiert und viel erreicht.

Wir gehen durch die Testgewächshäuser, die Domäne der Veredlerin Carla. Hier stehen Hunderte von Pflanzenarten. Obed macht uns auf eine sehr schöne Blattbegonie aufmerksam.
Diese Begonie habe ich in Vietnam gefunden. Sie ähnelt der BegonieIron Cross, ist aber etwas robuster und hat einen schönen dunkelbraunen Blattrand. In den letzten Jahren sind dschungelähnliche Pflanzen mit großen, außergewöhnlichen Blättern sehr beliebt geworden. Und damit beschäftigen wir uns jetzt intensiv. Wir haben zum Beispiel den Philodendron Hastatum auf dem Markt eingeführt und arbeiten noch an vielen weiteren interessanten Projekten. Diese Pflanzen sind größer als die kompakten Pflanzen der Eden Collection. Wir liefern sie mit einem größeren Etikett unter dem Markennamen „Eden Jungle“.

„Es gibt so viele schöne Sorten, die noch entdeckt und entwickelt werden können,
ich bin und bleibe begeistert von meiner Arbeit“

Was war Ihrer Meinung nach Ihr schönstes Fundstück?
Das war der Senecio cephalophorus, auch als „Mountain Fire“ bekannt. Diese Pflanze habe ich in der Wüste Israels gefunden. Sie hat eine besondere graue Farbe, die Form der Pflanze ist sehr attraktiv und sie ist extrem robust. Es ist wirklich schön zu sehen, wie gut sich die Pflanze im Laufe der Jahre verkauft hat.

Das bringt uns zu den Gewächshauskomplexen für den kommerziellen Anbau.
Letztendlich möchten wir, dass die Pflanzen aus der Kollektion tatsächlich in Gartencentern verkauft werden. Wir kontrollieren die Vermehrung unserer Arten selbst und führen dies in Gärtnereien in Afrika, Indonesien und Guatemala durch. Hier im Betrieb pflanzen wir die Stecklinge und bauen die Pflanze an. Ich liebe volle Pflanzen, also pflanzen wir eine Menge Stecklinge pro Topf. Als Unternehmen sind wir stolz auf unser Sortiment und möchten natürlich, dass unser Produkt im Ladenregal perfekt zur Geltung kommt.

Wie ist Ihre Beziehung zu Javado?
Ich habe das Gefühl, dass wir schon lange zusammenarbeiten. Wir arbeiten auf Messen zusammen und tauschen Informationen aus. Das ist sehr wertvoll für uns und wir geben gerne etwas dafür zurück. Wir sind komplett auf den engmaschigen Handel von Javado eingestellt und sie sind die ersten, die wir kontaktieren, wenn wir Neuheiten haben.

Wie sehen Sie die Zukunft von Smit Kwekerijen?
Das Schlüsselwort ist Wachstum. Unser Unternehmen entwickelt sich immer weiter. Ich spreche nicht nur von quantitativem Wachstum, sondern vor allem von steigender Qualität. Wir züchten immer nachhaltiger. Das ist das Schöne an der ländlichen Umgebung, in der wir uns befinden: Es gibt uns den Raum für dieses Wachstum. Ich untersuche zum Beispiel, ob wir mit Wärmepaneelen auch Wärme speichern können.

Ich entdecke übrigens immer noch wundervolle Pflanzen. Das bleibt schlussendlich doch der Nährboden für unsere Gärtnerei.

Veröffentlicht: 18 Februar 2020