BLOG: Züchterreportage Floramor

Für diesen Bericht steige ich in mein Auto und fahre nach Belgien, dem Geburtsort der Azaleenzucht. Dort befindet sich unser Azaleenzüchter FlorAmor. Es folgt ein besonderer Besuch in der Region Gent und mein enthusiastischer Reiseleiter heißt Christoph Stevens.

Warum ist Belgien traditionell das Epizentrum der Azaleenwelt?

Ursprünglich stammt diese Pflanze aus Ostasien. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts brachten Entdecker von ihren fernen Reisen schöne Pflanzen für die Burgherren mit, die bei ihren Kollektionen exotischer Pflanzen miteinander wetteiferten. Die Azalee stach durch ihr wahres Blütenmeer heraus. Diese Pflanze wurde schnell populär und es stellte sich heraus, dass die Region um die reiche Stadt Gent sehr gut für den Anbau der Pflanze geeignet war. Es herrscht ein gemäßigtes Meeresklima und es gibt einen breiten Sandrücken, der den idealen Boden bietet.

Wir beschäftigen uns hier seit über 200 Jahren mit Azaleen. Die Kenntnisse über dieses Produkt sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Gemeinschaft. Auch ich bin seit meiner Kindheit in der Gärtnerei tätig. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die überwiegende Mehrheit der Azaleen aus dieser Region stammt.

Woher könnten unsere Kunden FlorAmor kennen?

Wir züchten hauptsächlich Zimmerazaleen. Wir vermarkten unsere bewährten Standardsorten unter dem Namen „Flandresse“ und unsere besonderen und innovativen Arten kommen unter dem Namen „Hortinno“ auf den Markt. Darüber hinaus bauen wir auch eine Reihe anderer Pflanzen an, darunter Rhododendron und Klivien. Der Name unserer Gärtnerei ist ziemlich neu; wir bestehen nämlich aus zwei Betrieben, die sich im Jahr 2018 zusammengeschlossen haben.

Wie kam es dazu?

Wir sind beide sehr ernsthafte Azaleenzüchter und haben uns regelmäßig gegenseitig geholfen. Nach dem Zusammenschluss können wir die Investitionen tätigen, die dazu beitragen, unser Unternehmen nachhaltiger zu gestalten. Für unsere Kunden bedeutet dies, dass ihnen das gesamte Azaleen-Sortiment zur Verfügung steht und wir alle Bestellungen, groß und klein, bearbeiten können.

Was sind die Herausforderungen beim Anbau einer guten Azalee?
In der Zucht ist die Azalee eine empfindliche Pflanze. Aber wenn man seine Seele in ein Produkt steckt, bekommt man starke Pflanzen. Wir haben mehrere Anbauorte und alle unsere Mitarbeiter haben viel Erfahrung. Wir schaffen gemeinsam immer genau die richtigen Bedingungen, denn ein Fehler bei der Zucht kann kaum noch korrigiert werden. Aber die größte Herausforderung ist vielleicht die Wachstumszeit. Die von uns gelieferten Pflanzen sind 2 bis 3 Jahre alt. Unsere Entscheidungen, die wir in Bezug auf das Sortiment treffen, wirken sich daher also erst Jahre später aus.

In welcher Beziehung stehen Sie zu Javado?
In der Vergangenheit fanden unsere Verkäufe über belgische Händler statt. Ende der 90er Jahre wurde mir klar, dass ich über das Netzwerk niederländischer Exporteure ganz Europa erreichen kann. Ich habe mich mit einigen Musterpflanzen ins Auto gesetzt und landete zuerst bei Javado. Sie freuten sich, mit diesem jungen Belgier zu sprechen und es gab tatsächlich direkt eine gute Verbindung. Ich bin immer noch sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie sie ihr Augenmerk auf ihre Lieferanten richten und die gute Verbindung besteht noch immer.

Wir fahren zu dem Ort, an dem die Azalee Hortinno angebaut wird. Piet ist der Experte hier und verantwortlich für den Anbau an diesem Standort. Voller Begeisterung erläutert er, wie der Weg vom Steckling zur blühenden Pflanze aussieht.

Alles, was wir anbauen, stammt aus unserem eigenen Stecklingsmaterial. Und das geht so: Während des Anbaus wird mehrmals die Spitze der Pflanze entfernt. So erhalten Sie gut verzweigte Pflanzen mit vielen Blüten. Die Zweige, die wir abschneiden, bilden das Stecklingsmaterial für unsere zukünftigen Pflanzen. Wir topfen die Stecklinge ein und dann müssen die Stecklinge Wurzeln schlagen. Wir machen den Boden sehr nass und ziehen Folie über die Töpfe. So entsteht ein Klima mit 100 % Luftfeuchtigkeit. Wenn sich die Wurzeln gebildet haben, kann die Folie entfernt werden. Das letzte Kultivierungsjahr verbringen die Pflanzen auf unserem Außenfeld. Azaleen brauchen nämlich einen Kälteanreiz, um Blüten zu bilden.

Und was können wir von Ihnen in Zukunft erwarten?
Zusammen mit dem Veredler, der exklusiv für uns arbeitet, entwickeln wir sehr schöne Sorten. Diese sind robuster, können daher nachhaltiger angebaut werden und sind auch im Haus und im Blumenladen haltbarer. Es wird auch neue Blüten- und Blattformen und neue Farben geben.

Die Kinku Saku ist eine neue Serie und hat wunderschöne Spinnenblumen. Es ist Geduld erforderlich, um neue Arten auf eine größere Anzahl auszubreiten. Im nächsten Frühjahr können wir endlich eine ordentliche Anzahl liefern.

Veröffentlicht: 18 Dezember 2019