BLOG: Smiemans Projecten

Javadoplant und Smiemans Projecten: Zwei verschiedene Unternehmen, aber beide gehören zur Gartencenter-Branche. Im Laufe der Jahre haben wir uns bei Messen und Studienreisen immer besser kennengelernt. Jeroen Smiemans ist der Geschäftsführer und gibt Javado Magazin einen Einblick in seine Welt. Völlig transparent, aber das ist vom Spezialisten für innovative Glaskonstruktionen auch nicht anders zu erwarten.

Jeroen: Ich vermisse diese Messen und Studienreisen. Die verschiedenen Menschen, die man in der Welt der Gartencenter trifft, geben einem viel Energie und Einblicke. An sich stärkt Corona die Gartencenter-Branche. Die Menschen verbringen viel Zeit in ihren Häusern und Gärten. Die Menschen wollen sich die Natur ins Haus holen und ihren Garten oder Balkon genießen. Das Gartencenter bietet eine großzügige, kindersichere Umgebung, in der das Einkaufen zum Erlebnis wird. Für Gartencenter-Besitzer herrscht im Moment noch eine gewisse Unsicherheit. Das führt dazu, dass große Projekte wie der Bau oder die Renovierung eines Gartencenters manchmal verschoben werden. Ich denke, sobald die Unternehmer mehr Sicherheit haben, können wir anfangen, die Ärmel hochzukrempeln.

Pflanze und Mensch unter Glas

Wir sind ein Familienunternehmen. Vor fünfzig Jahren gründete mein Vater ein Unternehmen für Gewächshausbau, aber schon bald spezialisierte er sich auf besondere Projekte. Wir bauen hauptsächlich Gartencenter und botanische Gewächshäuser. Während ein Pflanzenzüchter nur das ideale Klima für seine Pflanzen berücksichtigt, sollen sich in unseren Gebäuden sowohl Pflanzen als auch Besucher wohlfühlen. Bei einer Temperatur von 28 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von 80 % ist das Einkaufen nicht angenehm. Dafür haben wir schöne, innovative Lösungen, die auch Energie sparen.

Von innen nach außen denken

Klimabeständiges Bauen ist zu einem wichtigen Thema geworden. Wir berücksichtigen die starken Regenfälle und trockenen Sommer mit hohen Temperaturen, mit denen wir in Zukunft immer öfter zu tun haben werden. Die Niederlande gelten als weltweit führend in der Klimatechnologie. Denken Sie zum Beispiel an die Verwendung von Isolierglas, das hilft, extreme Temperaturschwankungen zu absorbieren. Es ist sehr wichtig, dass wir Konstruktionen bauen können, die auch bei den schlimmsten Regengüssen wasserdicht sind.

Beim Design denken wir „von innen nach außen“. Ein Gartencenter besteht aus vielen Abteilungen. Für jede Abteilung schauen wir uns zunächst an, was verkauft wird und welche Bedingungen dafür notwendig sind. In einer Abteilung mit Kerzen und Kissen möchte man kein volles Tageslicht, weil sich dann die Produkte verfärben können. Das warme Gewächshaus darf hell sein, muss aber für die Weihnachtsprodukte ab Herbst teilweise verdunkelt werden können. Wenn alle Abteilungen festgelegt sind, entwerfen wir die ideale Hülle, die sie umgibt. Wo Tageslicht benötigt wird, kommt Tageslicht herein; wo keine Dämmung benötigt wird, können wir billiger bauen, und so weiter. Aus unserer Sicht ist das Gartencenter eine intelligente Kombination von Abteilungen.

Biophilie natürlich

Für uns mag das alles sehr interessant sein, aber der Durchschnittsverbraucher wird sich nicht mit der Klimatechnik des Gartencenters beschäftigen. Besucher suchen schöne Pflanzen, einen Gartentisch, Beratung oder vielleicht einfach nur einen unterhaltsamen Nachmittag. Die Frage, die uns oft gestellt wird, lautet: Wie kann das Gebäude das Kundenerlebnis positiv beeinflussen? Das gesellschaftliche Bewusstsein für Klimawandel und Naturschutz hat enorm zugenommen. Die Verbraucher haben das Bedürfnis, die Natur wertzuschätzen. Erfolgreiche Gartencenter geben ihren Kunden das Gefühl, der Natur nahe zu sein. Mit Design und Konstruktion können wir mehr erreichen, als man auf den ersten Blick meint. Wir nennen das Biophilie. Die Natur als Inspirationsquelle für das Gebäude.

Hier ist ein guter Tipp für die Gestaltung eines Gartencenters: Schaffen Sie eine botanische Umgebung. Das muss nicht das gesamte Gartencenter betreffen. Teile davon können auch einfach nur funktionell sein. Aber wenn Sie hier und da ein paar besondere Akzente oder Merkmale hinzufügen, schaffen Sie sofort einen Wohlfühleffekt. Vor kurzem haben wir ein Gartencenter fertiggestellt, dass teilweise eine Konstruktion aus Holz hatte. Dies macht den Zusammenhang mit Natur und Umwelt sofort offensichtlich. Ein Innengarten oder eine große Wand mit vertikalen Pflanzen sind ebenfalls gute Beispiele.

Gartencenter der Zukunft

Wie sieht das Gartencenter der Zukunft aus? Flexibilität ist für mich das Schlüsselwort. Es ist längst nicht mehr der Fall, dass Verbraucher hauptsächlich im Frühjahr das Gartencenter besuchen. Das Gartencenter muss sich das ganze Jahr über gut präsentieren. Mit einem sich ständig verändernden Erscheinungsbild, um Verbraucher immer wieder zu überraschen. Technische Lösungen, mit denen sich Abteilungen und Routen einfach anpassen lassen, können hier eine große Hilfe sein.

Ich denke, eine Außenabteilung mit einer flexiblen Überdachung ist ein weiteres gutes Beispiel dafür. Bei schönem Wetter ist man wirklich draußen und bei schlechtem Wetter schließt sich das Dach, sodass man trotzdem gemütlich einkaufen kann.

Wussten Sie, dass wir jedes Jahr die sogenannte „Runde-Tisch-Veranstaltung“ organisieren? Wir laden Fachleute aus der Gartencenterbranche aus vielen verschiedenen Ländern dazu ein, sich auszutauschen, wichtige Themen zu diskutieren und über die Zukunft nachzudenken. Es ist interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Ansichten von Land zu Land sein können. Letztendlich läuft es für uns auf die Herausforderung hinaus, für jeden Kunden auf bezahlbare Weise ein zukunftssicheres Gartencenter zu bauen, in dem die eigene Identität klar zum Ausdruck kommt.

Veröffentlicht: 10 Juni 2021