Calla: Zimmerpflanze des Monats Juni

Sie hat das Erscheinungsbild einer Dame gepaart mit der Persönlichkeit eines ausgelassenen Mädchens: Die Calla lässt sich nicht in eine Schublade stecken.

 

Stilvoll und frech

Elegant, stilvoll, modern – Superlative reichen nicht aus, um die schönen Formen der Calla zu beschreiben. Und diese Zimmerpflanze hat eine Menge zu bieten: Zwischen weichen, grünen, manchmal gesprenkelten Blättern tauchen glatte Stiele  auf, mit schönen kelchförmigen Hochblättern an deren Ende. Darauf beschränkt sich allerdings die Zurückhaltung der eleganten Calla,  denn in Sachen Farbigkeit kann sie richtig punkten. Strahlendes Weiß, Rosa, Sonnengelb, Rot, Violett, Orange und sogar fast Schwarz – alles in allem handelt es sich um eine ausgelassene lebensfrohe Pflanzenbande.

 

Wissenswertes: Die farbigen Hochblätter werden oft mit Blüten verwechselt, die eigentlichen Blüten sind aber sehr klein und sitzen auf der Ähre, die vom Hochblatt umgeben wird.

 

Tschüß Schubladendenken!

Eine wichtige Zeitgeistströmung ist die Suche nach Einheit, denn wir teilen nun mal mehr Gemeinsamkeiten, als das uns Unterschiede trennen. Die Calla passt ausgezeichnet zu diesem Trend, denn die Pflanze erobert die Welt durch alle Stile und in alle Himmelsrichtungen, und sie erreicht jeden von der Generation Z bis zum Hipster (und deren Großeltern). Angesagt, ohne Ansprüche zu stellen, stilvoll ohne Einschränkungen. Es ist, als ob sich verschiedene Kulturen in dieser Schönheit vereinen, wie ein natürliches Spiegelbild einer integrativen neuen Ära.

 

Kelch der Götter

  • Die Calla ist auch als Kelchpflanze bekannt: Griechische Götter sollen aus den Blütenkelchen getrunken haben.
  • Die Form hat viele Künstler inspiriert, wie z.B. Diego Riviera („The Flower Vendor“) und Georgia O’Keeffe.
  • In der viktorianischen Blumensprache war Calla aufgrund ihrer sinnlichen Erscheinung ein Symbol für Erotik. Einer unverheirateten Frau eine Calla zu schenken, war wie ein unmoralisches Angebot. Yes!

 

Out of Afrikas

Die Calla ist im südlichen Afrika überall zu finden, oft am Fuße von Hängen zwischen Gras und Sträuchern, wo es vorübergehend sumpfig sein kann, weil sich dort Regenwasser sammelt. Dieses speichert die Pflanze in ihrer Wurzelknolle, um so trockenere Periode zu überbrücken. Die Calla kam im 18. Jahrhundert mit dem italienischen Botaniker Giovanni Zantedeschi nach Norden, der die Pflanze der Familie den Aronstabgewächsen zuordnete. Sie verdankt ihm auch ihren botanischen Namen: Zantedeschia.

 

Pflege

Die Calla zieht es vor, im Halbschatten zu stehen. Die Pflanze verträgt volles Sonnenlicht, produziert dann aber mehr grüne Blätter und weniger farbige Kelche.

Der Wurzelballen darf etwas feucht sein, sollte aber nicht im Wasser stehen.

Wöchentliches Düngen in geringer Konzentration fördert die Blüte.

In den warmen Monaten kann Calla auch im Freien glänzen.

Braune Blätter abschneiden, verwelkte Blüten jedoch nicht entfernen, sondern mit einer Drehbewegung den Blütenstiel komplett aus der Pflanze herausziehen.

 

Fröhlicher Mix

Calla stylt man am besten als fröhlichen Mix heimischer und exotischer Elementen. Natürliche Materialien spielen in einer Palette von Rosa, Orange, Violett, Braun und Grüntönen die Hauptrolle. Folkloristische Elemente aus verschiedenen Ländern spiegeln sich in Mustern und Stoffen wider, auch geflochtene Materialien sind häufig zu finden. Mische die schönen Farben der Calla und stelle die Pflanze in Töpfen, die einen Seitenblick auf verschiedene Kulturen werfen: bemalt mit ethnischen Motiven, mit ausgeformten Nase und Lippen, verziert mit einem Kragen oder mit einer auffällig gewebten Oberfläche. Russische Weizenmotive fügen sich so plötzlich nahtlos zu afrikanischen Perlendekorationen.

Weitere Informationen findest du unter: www.pflanzenfreude.de

Veröffentlicht: 21 Mai 2020