Blog: Dossier Hippeastrum

Gemeinsam mit unserem bevorzugten Lieferanten für Hippeastrum, Vreugdenhil Bulbs & Plants, vertiefen wir uns in die Welt dieser spektakulären Zwiebelpflanze. Jochem Vreugdenhil ist Blumenzwiebelzüchter in dritter Generation und kennt sich mit dieser Pflanze bestens aus.

Amaryllis oder Hippeastrum?

Das ist ein bisschen verwirrend. Der eine nennt sie Amaryllis und der andere Hippeastrum. Was ist es denn eigentlich?

„Der korrekte Name ist eigentlich Hippeastrum. Die Amaryllis ist ebenfalls eine Pflanzengattung, die dem Hippeastrum sehr ähnlich ist, aber es handelt sich nicht um die Pflanze, die in den Gartenzentren und bei den Menschen zu Hause strahlt. Das Hippeastrum erkennt man an ihrem hohlen Stiel, den die Amaryllis nicht hat.“

Da der Name Amaryllis bekannter ist, werden alle Hippeastrums im Javado-Webshop unter dem Namen Amaryllis geführt.

Ein wenig Geschichte

„Wussten Sie, dass das Hippeastrum ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika stammt? Von den tropischen Regenwäldern über die Anden bis nach Mexiko: Hippeastrum-Arten sind überall zu finden. Die in den Regenwäldern vorkommenden Sorten haben breite Blätter und große Blüten, die Sorten aus den Anden erkennt man an den kleineren, spinnenartigen Blüten.

Die Niederländer brachten die Zwiebeln zu Beginn des 18. Jahrhunderts nach Europa, um sie zu kultivieren. Es gelang ihnen, eine Reihe von Züchtungen und Hybriden zu entwickeln.“

Die neuesten Entwicklungen

„Hin und wieder kommen neue Sorten auf den Markt, aber das passiert relativ selten. Es ist bemerkenswert, dass neue Sorten, die natürlich ausgiebig getestet werden, im Vergleich mit alten Sorten wie Red Lion und Apple Blossom fast immer den Kürzeren ziehen. Doch hin und wieder findet man einen Hit wie „Merry Christmas“. Das ist mein persönlicher Favorit. Alles stimmt: die Farbe, die Größe der Blüte und der kompakte, feste Stiel.“

Das Geheimnis der „No Water Flowers Waxz®“

Es ist nicht zu übersehen: Seit Vreugdenhil die No Water Flowers Waxz® entwickelt hat, sind diese kleinen Kunstwerke sehr gefragt. Aber wie ist das möglich: eine Wachszwiebel, die ohne jegliche Pflege wunderschön blüht? Jochem erklärt, dass eine ganze Menge dahintersteckt.

„Die Grundlage liegt im Prinzip einer Zwiebelpflanze. Um seine Überlebenschancen zu erhöhen, speichert das Hippeastrum genügend Feuchtigkeit und Energie in seiner Zwiebel, um selbst unter den schlechtesten Bedingungen eine Blüte zu entwickeln. Aber wir können nicht einfach irgendeine Hippeastrum-Zwiebel nehmen und sie mit Wachs umhüllen. Durch zahlreiche Tests wissen wir jetzt, welche Arten am besten geeignet sind. Aber das ist noch nicht alles. Die Art und Weise, wie diese Zwiebel gezüchtet wird, beeinflusst auch ihre Leistung als Wachszwiebel. Deshalb verwenden wir nur die Zwiebeln mit der richtigen Anzucht. Ein weiterer Teil des Geheimnisses liegt in der Art des Wachses. Man würde es nicht vermuten, aber es gibt eine Menge Forschungsergebnisse dazu. Wir haben eine spezielle Mischung entwickelt, die in Schichten aufgetragen wird. Dadurch kann die Zwiebel trotz der Wachsschicht atmen.

Wir sehen, dass unser Hippeastrum No Water Flowers Waxz® oft kopiert wird. Aber Vorsicht. Zwiebeln, die mit einer „normalen“ Wachsschicht versehen werden, verfaulen, und die Zwiebeln des falschen Typs oder mit der falschen Zuchtmethode werden nicht richtig blühen. Um zu zeigen, dass wir an unser Produkt glauben, geben wir auf jede Blumenzwiebel mit dem No Water Flowers-Etikett eine Blühgarantie!“

Zwiebel auf dem Topf oder im Topf?

Wenn Sie sich die Fotos in unserem Webshop genau ansehen, werden Sie feststellen, dass sich in einigen Fällen eine Hälfte der Zwiebel über der Blumenerde befindet, während in anderen Fällen nur der Stiel über der Erde steht. Wollten Sie schon immer wissen, warum das so ist?

„Die Zwiebeln werden nach Größe sortiert. Je größer der Durchmesser der Zwiebel, desto besser die Leistung. Für die größeren Zwiebeln zahlt man etwas mehr, und dann ist es schade, wenn sie vollständig in der Erde stecken. Eine Hippeastrum-Zwiebel hat auch einen gewissen Zierwert; ich persönlich finde das sehr schön, wenn man die Zwiebel gut sehen kann.“

Tipps und Tricks vom Züchter

„Ein Hippeastrum ist eine ideale Zimmerpflanze, die Pflege ist einfach und es ist eine der spektakulärsten Blumen, die ich kenne. Bei einem getopften Hippeastrum müssen Sie darauf achten, dass die Erde leicht feucht bleibt, aber nicht zu nass wird. Sie können die Pflanze ans Fenster stellen, aber auch an einem Ort mit weniger Licht platzieren. Wenn eine der Blüten verblüht ist, können Sie sie abschneiden.

Die erneute Blüte ist allerdings eine ziemliche Herausforderung. Wenn Sie sich dieser Herausforderung stellen wollen, schneiden Sie am besten die verblühten Blüten ab und lassen die Pflanze bis Mai weiterwachsen. Dann schneiden Sie alle Blätter ab und stellen den Topf an einen kühlen Ort, zum Beispiel in den Keller. Im September nehmen Sie den Topf wieder heraus und beginnen erneut zu gießen. Achten Sie darauf, dass sich die Erde im Topf gut erwärmt, zum Beispiel in der Nähe der Heizung. Es besteht eine gute Chance, dass die Zwiebel wieder blüht, aber nie so schön wie im ersten Jahr.“

Veröffentlicht: 11 Januar 2022