Tropenschönheiten sind die Zimmerpflanzen des Monats Mai 2016

Exotische Formen, Dschungelfarben und geballte Urwüchsigkeit treffen in diesem Monat bei drei Zimmerpflanzen aufeinander, die einen Hauch Abenteuer in jedes Wohnzimmer bringen.

 

Club Tropicana

Mit der Ferienzeit vor der Tür, geben tropische Pflanzen bereits einen Vorgeschmack auf sonnige Urlaubsdomizile. Und mit der richtigen Pflege blühen sie bis tief in den Spätsommer, so dass man sie auch dann noch genießen kann. Was alle drei Schönheiten gemeinsam haben, ist ihre besondere Färbung, diese variiert von flammendem Rosarot bis Gelb, Orange und Rosa. Die Blätter sind auch beachtlich: sie können tiefgrün und gewellt sein, Korkenzieherlocken und stolze Lanzetten bilden. Das Spektakulärste unter dem Äquator, einfach bei Ihnen zu Hause.

 

Mehr = mehr

 

Großartige Medinilla

Zwischen sich elegant wellenden Blättern wachsen im hohen Bogen viereckige Stiele, an denen sich große rosafarbene Glocken entwickeln. Und wenn diese sich öffnen, kommt eine Rispe mit intensiv rosafarbenen, kleinen Blüten zum Vorschein. Mit der Medinilla kann man also immer etwas erleben. Diese majestätische Zimmerpflanze steht am besten an einem sehr hellen Standort, aber nicht in praller Sonne. Die Pflanze zeigt ziemlich genau wie sie sich fühlt: Werden die Blätter und die Knospen dunkel bis schwarz, dann ist der Topfballen zu nass und/oder die Pflanze steht zu dunkel. Leicht hängende Blätter und Knospen sind ein Hinweis darauf, dass die Pflanze etwas mehr Wasser benötigt. Wer schnell reagiert, hat eine wunderschöne Zimmerpflanze, die drei bis fünf Monate blühen kann.

 

  • Medinilla wächst in freier Natur in Südostasien, in den Gegenden des Stillen Ozeans und im tropischen Afrika.
  • Die Pflanze ist seit dem 19. Jahrhundert bekannt und wurde zum ersten Mal durch den englischen Sammler J. H. Veitch beschrieben.
  • Auf den Philippinen ist die Blüte ein Symbol für Lakapati, die freundliche Göttin der Fruchtbarkeit, die wie die Medinilla vielgestaltig ist.
  • Medinilla wurde vom führenden Pflanzenautor Rob Herwig als „der Rolls-Royce unter den Zimmerpflanzen” beschrieben, weil sie so außergewöhnlich ist.
  • Gönnen Sie dieser prachtvollen Zimmerpflanzen einen angemessenen Standort: Weil die Blüten herabhängen, kommt Medinilla am besten zur Geltung, wenn sie erhöht steht.

 

Glamouröse Gloriosa

Groß, grün und transparent, mit Korkenzieherranken, die klettern wollen – in der freien Natur sogar bis zwei Meter hoch. Und dann noch die berühmten Blüten: tiefrot, knallrosa oder orange mit Safrangelb. Mit langen Staubfäden, die im rechten Winkel zu den Kronblättern stehen und so zu schweben scheinen. Gloriosa ist nicht nur herrlich anzusehen, als lilienartige Knolle die klettert, ist sie außerdem eine botanische Kuriosität. Damit diese Zimmerpflanze schön bleibt, ist ein Standort mit Abendsonne optimal. Außerdem muss das Gießwasser abfließen können, Fußbäder durch sich stauendes Wasser beschädigen die Knollen.  Entscheiden Sie sich für einen hohen Topf, in dem die Pflanze auf einer kleinen Erhöhung stehen kann und lassen Sie die Temperatur nicht unter 16°C sinken.

 

  • Ursprünglich stammt die Pflanze aus den gemäßigten Zonen Afrikas und Westasiens.
  • Acht Wochen nachdem die Pflanze verwelkt ist, lässt man die Erde komplett austrocken. Die Pflanze stirbt ab, setzt aber neue Knollen an. Sie verbringt den Winter am besten in einem kühlen, trockenen (Winter-)Schlafzimmer. Im April werden die neuen Knollen vom Topfballen abgenommen und vorsichtig eingepflanzt. Daraus wächst dann eine prächtige neue Gloriosa.
  • Gloriosa symbolisiert – wie kann es anders sein – Ruhm und Ehre.
  • Den Name Prachtlilie verdankt die Pflanze ihren wunderbaren Blüten. Der Name Kletterlilie ist inspiriert von den sich kräuselnden Ranken, die sich ganz leicht um alles herumwickeln.
  • Gloriosa ist die Nationalblume von Simbabwe, dort ist die Pflanze geschützt und wird Feuerlilie genannt: Aus ihr soll alles Leben entstanden sein.

 

Aparte Anigozanthos

Aus einer Rosette spitzer und schmaler grüner Blätter wachsen verzweigte, blattlose Stiele. In freier Natur können diese gut zwei Meter lang werden, aber Anigozanthos aus gärtnerischer Kultur haben eine handlichere Größe. An den Enden der Stiele wachsen bizarre kleine Röhrenblüten in Rot, Gelb, Orange oder Rosa. Nicht eine gleicht der anderen und die Röhrchen sind auch noch fein behaart, so dass sie ganz samtig aussehen. In jeder Röhre befindet sich eine Blüte, die wie ein Fächer mit sechs Kronblättern auf der Röhre sitzt: apart, dekorativ und so urwüchsig als würde sie aus der Traumzeit der Aboriginees stammen. Als Wüstenpflanze steht Anigozanthos gerne an einem warmen, sonnigen Standort in poröser Erde, die ab und zu leicht austrocknen darf: Lieber etwas zu wenig, als zu viel gießen.

 

  • Anigozanthos oder Kängurupfötchen stammt aus Australien; die Blüten sehen aus wie die Vorderläufe der Tiere. Die rotgrüne Variante schmückt das Blütenemblem von Westaustralien.
  • Der Name Anigozanthos leitet sich von den griechischen Wörtern „anises“ (ungleich) und „anthos“ (Blüte) ab.
  • Die Form der Pflanze bestimmt die Symbolik: Sie ist eine Zimmerpflanze, die für Individualität und Einzigartigkeit steht.
  • Von den Kängurupfötchen sind seit 1792 etwa zwölf Arten und 50 Kultursorten bekannt geworden.

Weitere Informationen finden Sie auf: www.pflanzenfreude.de

Veröffentlicht: 21 April 2016