Kakteen sind die Zimmerpflanzen des Monats August 2016

Nichts steht mehr für das Hochsommergefühl als Kakteen: surreal, heiß, widerstandsfähig gegen sengende Hitze und absolut im Trend, was die Vorliebe für grafische Stile betrifft.

 

Unorthodoxe Formen

Keine Pflanze ist so dekorativ und gleichzeitig surrealistisch in ihrer Wirkung wie der Kaktus. Auf einer graugrünen Basis kann sich zum Beispiel eine leuchtend rosafarbene Kugel entwickeln und zwischen den Stacheln können wundervolle Blüten erscheinen. Mammilaria ist eine Gattung blühender Kakteen. Echinocactus ist kugelförmig mit wunderschönen gleichmäßigen Rippen. Gymnocalycium scheint aus lauter grünen Kugeln zu bestehen und hat trichterförmige Blüten. Opuntien wachsen in flachen Scheiben und Cereus wächst in Säulen, die in freier Natur gut zehn Meter hoch werden können. Die unterschiedlichen Formen und Maße dieser Zimmerpflanzen passen zu den aktuellen Stiltrends, in denen die traditionellen Grenzen verschoben werden. Ein Beispiel dafür ist, dass rund um das Haus beim Wohnen und Arbeiten oder Drinnen und Draußen immer stärker ineinander übergegen. Kakteen passen dazu: Sie sind ursprünglich und modern, sie wachsen drinnen und draußen und sorgen für Ruhe und Stabilität in einer sich schnell verändernden Welt.

 

Kurz resetten

Das aparte Aussehen der Kakteen kommt am besten in glatten, funktionellen Materialien wie Holz, gespritztem Kunststoff mit einer glatten Oberfläche und Keramik mit Muster oder Relief zur Geltung. Die außergewöhnlichen Formen der Kakteen passen zum Teil zu den beliebten Schwarz-Weiß-Mustern von heute, sind durch ihre Ruhe und Unerschütterlichkeit aber gleichzeitig ein Gegengewicht. So ist der Kaktus wie ein Reset in einem Raum, indem er Ruhe in ein optisches Durcheinander bringt. Gleichzeitig bilden die Kakteen mit ihren aparte Formen und Größenverhältnissen einen herausfordernden und reizvollen Teil des Interieurs, ganz besonders in einem dazu passenden Topf.

 

Kakteen und Pflege

Fast alle Kakteenarten lieben das Licht und sollten eher ein bisschen zu wenig als zu viel Wasser bekommen: Ein Fußbad endet meist tragisch. Kakteen haben einen großes Wurzelsystem, mit dessen Hilfe sie Feuchtigkeit in ihren Wurzeln, Blättern und Stielen speichern und ihre Nährstoffaufnahme selbst regeln können. Im Allgemeinen stehen sie gerne hell und warm. Sie einmal im Monat zu gießen, ist besser als jede Woche ein bisschen: Der Topfballen darf ruhig austrocknen. Geben Sie in den Sommermonaten etwas Kakteennahrung hinzu, im Winter sollte die Pflanze am besten ausruhen. Dann erhält sie noch weniger Wasser: Um zu überleben wird der Kaktus dann Blüten (Samen) bilden.

 

  • In freier Natur wachsen Kakteen in Afrika sowie in Mittel- und Südamerika, sowohl im kalten Hochgebirge als auch in der tropischen Karibik.
  • Obwohl Kakteen häufig mit Wüsten in Verbindung gebracht werden, gibt es nur einige, die extreme Trockenheit vertragen. Die meisten wachsen in Gebieten mit 5-50 cm Niederschlag pro Jahr.
  • Die Dornen sind das eigene Ökosystem der Kakteen. In der Natur schützen sie vor Tierfraß, nächtliche Kälte und grelle Sonne. Außerdem sorgen Sie für ein bisschen Abkühlung, sie absorbieren Tau und leiten Niederschläge ab.
  • Kakteen werden seit Jahrhunderten als Nahrungs- und Wasserquelle genutzt, werden zu medizinischen Zwecken eingesetzt und sind Ausgangsmaterial für Werkzeuge oder Baumaterial.
  • Obwohl es rund 1800 verschiedene Arten gibt, gehören die meisten in zwei Hauptkategorien: Opuntien und Cactoiden.
  • Doch einen Stachel abbekommen? Einen großen können Sie mit der Pinzette entfernen, bei feinen Stacheln reibt man die Haut am besten mit Olivenöl ein und reibt den Stachel so heraus.
  • In Mexiko kommt der Kaktus so häufig vor, dass die Pflanze es sogar auf das Landeswappen geschafft hat, gemeinsam mit einer Schlange und einem Adler. Zusammen sind sie Teil der Gründungslegende von Tenochtitlan, der Hauptstadt der Azteken.
  • Der größte Kaktus der Welt ist der Sagueso-Kaktus, der 1 m dick und 20 Meter hoch werden und sich so mit einem kräftigen Baum messen kann.

Weitere Informationen finden Sie auf: www.pflanzenfreude.de

Veröffentlicht: 28 Juli 2016