Hängende Zimmerpflanzen sind die Zimmerpflanzen des Monats September 2016

Ungewöhnlich durch ihre Form, überraschend durch ihre Position: Hängepflanzen sind ideal, um einem Zimmer auf  interessanter Höhe eine zusätzliche Dimension zu verleihen.

 

The Sky is the Limit

Mit grünen und blühenden Hängepflanzen ist es einfach, in einem Raum besondere Effekte und Perspektiven zu schaffen. Sie sind ein überraschendes Element in einer Höhe, in der man das Grün nicht ohne Weiteres erwartet. So kann man gut auf den aktuellen Stiltrend mit halbtransparenten Materialien und Pflanzen mit ungewöhnlicher Ausstrahlung eingehen. Das Grün schafft Ruhe und lässt das Tageslicht durch. Die Form der Pflanzen wirkt fast außerirdisch. Die Blüten haben etwas Surreales und die Blattmuster erinnern zum Teil an die Milchstraße. So tragen blühende Hängepflanzen zum Gefühl bei, dass alles möglich ist, um auch im Haus eine völlig andere Welt zu erschaffen. Spielen Sie mit Spiegeln und farbigen Spots, um die Stimmung einer grünen Sternwarte zu erzeugen. Hier finden Sie eine Reihe von Beispielen für hängende Zimmerpflanzen, aber es gibt natürlich noch viel mehr Auswahl. In Ihrem Gartencenter oder im Blumengeschäft hängt ein umfangreiches Sortiment dieser Pflanzen mit eigenwilligen Formen, spannenden Triebe und gewölbten Blättern, die nur darauf warten, Ihr Zuhause schöner zu machen.

 

Grün, warm und spannend

Materialien, die dazu passen, sollten die Fantasie anregen. Denken Sie zum Beispiel an auffällige, glänzende Töpfe, besetzt mit Halbedelsteinen oder Kristallen, Anhänger aus Kordeln oder Metall mit changierendem Finish, das im Licht ständig die Farbe verändert. Diese Art von Elementen passt ausgezeichnet zu den Farben dieser Zimmerpflanzen des Monats, deren Blätter in allen Grüntönen variieren, ergänzt durch Violett-, Rot- und Rosanuancen, die sich in deren wundervollen Blüten wiederfinden. Um einen besonders beeindruckenden und unwirklichen Effekt zu erzielen, befestigen Sie verschiedene blühende Hängepflanzen nebeneinander und zwar in verschiedenen Höhen.

 

Alien Beauty

Was als erstes auffällt, ist die eigenwillige, einzigartig geschichtete Blattfülle, die großzügig an allen Seiten nach unten fällt. Als wäre das nicht schon beeindruckend genug, blüht Aeschynanthus auch noch mit tiefroten Blüten, die sich in ihren fast violetten Köchern verstecken. Elegant und ein wenig geheimnisvoll, mit einem Gefühl für Dramatik. Aeschynanthus mag einen hellen Standort, aber lieber kein direktes Sonnenlicht. Im Winter reicht es, einmal in der Woche zu gießen, im Sommer zwei Mal in der Woche. Im Allgemeinen gilt: lieber etwas zu wenig als zu viel gießen.

 

  • Der Name wird lautsprachlich Eskinántus ausgesprochen.
  • Aeschynanthus wird wegen der auffälligen roten Blüten auch Lippenstiftpflanze genannt.
  • Hängt die Pflanze während der Blüte an einem sehr hellen Ort, benötigt sie etwas mehr Wasser.
  • In der freien Natur wächst die Pflanze in Malaysia, wo ihre Lianen gut eineinhalb Meter lang werden.

 

Leichter Wasserfall

Der wunderschöne graue Schleier von Tillandsia lässt Licht durch, dämpft aber gleichzeitig alles Grelle, das von außen hereinbricht. Sehr dekorativ, perfekt für eine partielle Verhüllung und das Spielen mit den Dimensionen. Diese Pflanze hängt gerne hell, aber nicht in voller Sonne. Tillandsia hat keine Wurzeln und absorbiert Feuchtigkeit und Nährstoffe über spezielle Schuppen auf ihren gekräuselten, schmalen Blättern. Zweimal in der Woche mit kalkarmem Wasser einnebeln, am besten mit Regenwasser. Wenn die Pflanze nicht innerhalb von vier Stunden wieder trocken ist, beim nächsten Einsprühen weniger Wasser verbrauchen.

 

  • Tillandsia usneoides wird auch Spanisches Moos genannt.
  • Die kleinen Blüten sind recht unscheinbar, duften aber herrlich.
  • In freier Natur wächst Tillandsia im Süden der Vereinigten Staaten bis Argentinien auf Baumstämmen und manchmal sogar an Stromleitungen.
  • Nach einer indianischen Legende, ist Tillandsia das Haar einer Prinzessin, die am Tag ihrer Hochzeit von Feinden ermordet wurde. Der trauernde Bräutigam schnitt ihr Haar ab und hängte es in einen Baum, von wo der Wind es über das ganze Land verbreitete.

 

Grüner Rorschachtest

Gewundene Stiele, Blüten mit bizarrer Form: Ceropegia woodii hinterlässt schnell das Gefühl, dass man sich ein außerirdisches Wesen anschaut. Die Stiele sind dünn wie Draht, die herzförmigen Blätter reihen sich wie Anhänger an einem Bettelarmband aneinander und die Blüten erinnern an durchbrochene Lampions, daher auch ihr deutscher Name: Leuchterblume. Das Blatt hat sehr hübsche graugrüne, gefleckte und aquarellähnliche Muster, deren Marmorierung ausgezeichnet zum aktuellen Stiltrend passt, bei dem das Geheimnisvolle im Mittelpunkt steht.

 

  • Kann an einem hellen Standort, aber auch im Halbschatten hängen. Nur mäßig Wasser geben, der Topfballen darf zwischen den Wassergaben ein wenig abtrocknen.
  • Ceropegia woodii ist heimisch in Südafrika, Swasiland und Simbabwe und seit 1881 bekannt.
  • Der Name setzt sich aus „Keros“ (Wachs) und „Pege“ (Quelle) zusammen: Namensgeber Carl von Linné war der Meinung, die Blüten ähneln einer „Fontäne aus Wachs”.
  • In der freien Natur sind die Blüten eine Fliegenfalle, denn diese sorgen für die Bestäubung.

 

Natürliches Kunstwerk

Tradescantia wächst großzügig und eigenwillig. Die lanzettförmigen Blätter haben einen Hauch von Rosarot oder Violett, es können aber auch silbrige und goldfarbene Nuancen vorkommen. Die Blüten sind violettblau, weiß oder rosa. Die Pflanzen sind wunderbares lebendes Material,  um mit einem Spiegel einen grenzenlosen Effekt zu erzielen. Wenig Gießen und vor allem einen Wasserstau im Wurzelbereich vermeiden, der Topfballen darf ruhig etwas eintrocknen. Die bunten Arten sollten etwas heller stehen, um zu verhindern, dass die Blätter vergrünen.

 

  • Tradescantia wird auch Dreimasterblume oder Gottesauge genannt.
  • John Tradescant war Gärtner im Dienst des englischen Königs Charles I.
  • Tradescantia ist heimisch auf dem amerikanischen Kontinent von Südkanada bis Nordargentinien.
  • Wenn die Pflanzen braune Blattränder bekommen, ist die Luftfeuchtigkeit zu niedrig.

 

Schwebendes Märchen

Der Star der 70er-Jahre feiert ein enormes Comeback als grüne Gardine mit unzähligen feinen Blättchen, die wie Nadeln aussehen. Der Zierspargel sieht leicht und luftig aus und wirkt gleichzeitig zart und dekorativ. Es ist eine der wenigen Hängepflanzen, die erst nach oben wächst, um danach im hohen Bogen nach unten hängen. Durch die leichte Struktur der Stängel und Blätter scheinen diese in der Luft zu schweben. Asparagus mag keine volle Sonne, aber bevorzugt einen hellen Ort. Regelmäßig gießen, Fußbäder  jedoch  vermeiden und einmal im Monat mit weichem Wasser einnebeln.

 

  • Asparagus sieht sehr zart aus, kann aber so schnell wachsen, dass die Wurzeln den Topf durchbrechen.
  • Das Gießen ist bei dieser Gattung eine der wesentlichen Herausforderungen: Der Topfballen darf ein bisschen austrocknen, aber wird er zu trocken, bildet sich in Rekordzeit eine braune Wolke im Hängetopf, also gut aufpassen.
  • Die Pflanze blüht selten, aber wenn sie blüht, haben die Miniblüten einen schweren, jasminähnlichen Duft.
  • Obwohl der Zierspargel mit dem beliebten Gemüse verwandt ist, sind diese Pflanzen nicht essbar.

 

Wirr & wild

Rhipsalis ist eigentlich ein Kaktus, aber ohne Stacheln. Eine schnellwüchsige Pflanze, deren lange Ranken nach unten hängen. Tiefgrün von oben, etwas dünner an den Enden, ideal für spannende Durchblicke. Sie hängt gerne an einem hellen Ort und verträgt sogar volle Sonne, aber sie wächst und gedeiht auch bei weniger Licht. Der Topfballen kann zwischen zwei Wassergaben ein wenig antrocknen. Hängt Rhipsalis in der Sonne, dann benötigt die Pflanze etwas mehr Wasser. Werden die Ranken zu lang, kann man sie einfach in Form schneiden.

 

  • Rhipsalis ist eine der stärker luftreinigenden Pflanzen, die man im Haus haben kann.
  • Sie ist heimisch in den Regenwäldern Mittel- und Südamerikas, in Afrika und auf einigen Inseln im Indischen Ozean.
  • Rhipsalis wird auch Korallenkaktus genannt, es gibt rund 60 verschiedene Arten.
  • Der Name ist abgeleitet vom altgriechischen Wort für „Flechtwerk”, den Namen verdankt die Pflanze also ihrer äußeren Erscheinung.

 

Zimmerwein

Cissus hat prachtvolle grüne Blätter mit gezähnten Rändern und rankende Reben, die schön herunterhängen, aber auch fröhlich an einem Bügel nach oben klettern können. Ideal für alle, die überraschende Effekte auf sicherer Höhe erzielen möchten. Diese Hängepflanze gehört zur Familie der Weinrebengewächse und entwickelt sehr schöne Ranken. Cissus kann sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten hängen und verträgt auch trockene Luft. Der Topfballen sollte nicht austrocknen, aber stehende Nässe an den Wurzeln mag die Pflanze überhaupt nicht.

 

  • Der Name Cissus stammt vom griechischen Wort „Kissos“, das Kletterer bedeutet: die Pflanze kann schön hängen, aber auch gut klettern.
  • In freier Natur wachsen die Pflanzen vor allem in den Tropen.
  • Die Pflanze wird auch Königswein genannt.
  • Cissus wächst aus dem Topf nach oben und biegt sich dann in hohem Bogen nach unten, einfach eine schöne, voluminöse Hängepflanze.

 

Märchenhafte Realität

Röhrenförmige leuchtendrote Blüten in bizarren Formen. Sie wachsen an  etwas seltsamen, einfach herunterhängenden Stiele mit kleinen herzförmigen Blättern, die wiederum violette Herzen haben. Wer also nach einem verfremdenden Effekt sucht, holt sich eine Columnea nach Hause. Ohne Blüten hat die Symmetrie der Pflanze einen beruhigenden Effekt auf ihre Umgebung, was die Entwicklung der auffälligen Blüten umso überraschender macht. Der Topfballen kann zwischen den Wassergaben etwas eintrocknen, die Pflanze wächst im Urwald unter einem Blätterdach und hängt auch in der Wohnung am besten im Halbschatten. Ein paar Stunden Licht sollte sie haben, aber keine volle Sonne.

 

  • Columnea wurde nach dem im 16. Jahrhundert lebenden Botaniker Fabio Colonna benannt (in lateinische Sprache Fabius Columnus).
  • Die Pflanze ist im tropischen Amerika und der Karibik heimisch.
  • Die elegante Blütenform ist auf seine natürlichen Bestäuber abgestimmt: Der lange dünne Schnabel des Kolibris passt genau hinein.
  • Die Pflanze lässt sich ausgezeichnet mit Aeschynanthus kombinieren: beide ähneln sich, aber es gibt auch reichlich Unterschiede.

Weitere Informationen finden Sie auf: www.pflanzenfreude.de

Veröffentlicht: 29 August 2016