Fleischfressende Pflanzen: Zimmerpflanzendes Monats August

Trend: Pflanzliche Karnivoren auf deiner Fensterbank. Fleischfressende Pflanzen sind grün, extravagant und absolut ungefährlich – wenn du keine Spinne oder ein Insekt bist.

Gefährliche Verlockung
Sie sehen aus, als hätten sie gerade den Jurassic Park verlassen und sind äußerst gut in der Lage, allein zurechtzukommen. Darüber hinaus bieten fleischfressende Pflanzen spannende Farben, bizarre Formen und erweisen sich im Haushalt nützlich, wenn man unerwünschte Mitbewohner auf nachhaltige Weise loswerden will. Fleischfressende Pflanzen ziehen mit ihrem bunten und skurrilen Aussehen Spinnen und Insekten an. Die gefangene Beute wird anschließend verdaut und heimlich still und leise locken sie das nächste Opfer an, vielleicht eine brummende Fliege? 3, 2, 1……..

 

Neues Gleichgewicht
So wie fleischfressende Pflanzen in freier Natur für sich selbst sorgen, ist wirklich smart. Und deshalb passen sie gut zu dem Lebensstil, in dem die Technik bei unserer Inneneinrichtung eine immer wichtigere Rolle spielt. Die seltsamen Farben und skurrilen Formen sehen in einer cleanen und gradlinigen Umgebung besonders gut aus, ein wenig wie in einem Labor. Töpfe können frisch und kühl aussehen: Geometrische Formen, kühles Flieder und mattes Weiß tragen dazu bei und sind ein modernes, stilvolles Gegengewicht zur urwüchsigen Form dieser Pflanzen. Ganz im Trend: Dekorative Töpfe, die dir per App Informationen über die Pflanze geben.

 

Kurz vorgestellt: die Fleischfresser

Die Venusvfliegenfalle (Dionaea) nutzt einen süßen Duft, um Insekten in ihre roten „Mundöffnung” zu locken. Setzt sich eine leckere Fliege darauf, schließen sich die Blätter und die Pflanze verdaut ihre Beute in etwa zehn Tagen. Ist die Beute entkommen? Dann öffnet sich die Venusfliegenfalle nach ein paar Stunden wieder ganz langsam und wartet auf ein neues Opfer.

 Die Schlauchpflanze (Sarracenia) wächst in Rosetten, jeder Köcher hat im oberen Bereich einen attraktiv gefärbten Becher in dem sich Nektar befindet. Die Oberkante ist sehr rutschig: Wenn ein Insekt in den Schlauch fällt, stirbt es einen sehr süßen Tod. Die Pflanze verdaut ihre Beute und besorgt sich so selbst ihre Nahrung.

 Der Sonnentau (Drosera) lockt seine Beute mit schönen Farben und einer klebrig schimmernden Substanz an seinen Tentakeln. Wenn ein Insekt daran kleben bleibt, schließen sich die Blätter dieser unheimlichen Schönheit um das Opfer, und es wird als köstlicher Snack verdaut.

 Die Kannenpflanze (Nepenthes) ist ein eleganter Blickfang mit großen herabhängenden Kannen. Genau wie bei der Schlauchpflanze haben sie eine glatte Kante, von der die Insekten ins Innere der Kanne in eine sirupähnliche Flüssigkeit fallen, wo sie verdaut werden. Online hat Nepenthes den vielsagenden Hashtag #nobugsjugs.

 

Anti-Schädlingsprotokoll
Du solltest das Schließen der Fallen fleischfressender Pflanzen nicht selbst mit dem Finger auslösen. Das kostet die Pflanze viel Energie, ohne dass sie dafür eine Mahlzeit bekommt. Außerdem kann sich eine Falle nur etwa sechsmal öffnen und schließen, bevor sie abstirbt. Wenn du die Pflanzen trotzdem in Aktion sehen möchtest, serviere ihnen eine heruntergefallene tote Fliege.

 

Sumpfmonster
In freier Natur leben fleischfressende Pflanzen in relativ feuchten Gebieten mit stickstoffarmen Böden, wie in Sümpfen. Die Kannenpflanze tut dies in Südostasien, die Venusfliegenfalle und die Schlauchpflanze stammen aus Nordamerika und der Sonnentau wächst auf allen Kontinenten außer der Antarktis.

 

Wo fleischfressende Pflanze gerne chillen
Die Kannenpflanze hat gerne Platz, so dass nicht allzu schlaue Insekten abgelenkt werden, sondern direkt in ihre Kannen purzeln. Venusfliegenfalle, Schlauchpflanze und Sonnentau können gut zusammenstehen, jede in einem eigenen Topf oder als Carnivoren-Ensemble in einem offenen oder geschlossenen Terrarium.

 

Fütterung & Pflege

  • Die meisten fleischfressenden Pflanzen mögen die volle Sonne.
  • Nasse Füße sind gut, setze die Pflanzen in saure Blumenerde und eine kleine Lage Wasser.
  • Fleischfressende Pflanzen bevorzugen Regenwasser, destilliertes Wasser oder weiches Leitungswasser. Wenn du in einer Region mit hartem Wasser lebst: kochen, abkühlen lassen, fertig.
  • Die Pflanzen brauchen keinen Dünger, sie fangen sich ihre eigene Nahrung.
  • Abgestorbene braune Blätter und Kelche solltest du abschneiden. Darauf siedeln sich allzu schnell Pilze an.
  • Du solltest die Fleischfresser alle ein bis zwei Jahre im Frühjahr umtopfen.
  • Gib den fleischfressenden Pflanzen keine Fleischstücke, denn davon verfaulen die Fallen.
  • Im Winter verkümmern die Fallen der Pflanzen. Keine Panik, sie werden im Frühjahr wieder auftauchen – mit reichlich Appetit.

Weitere Informationen erhältst du auf: www.pflanzenfreude.de

Veröffentlicht: 25 Juli 2019