Der Kaktus: Zimmerpflanze des Monats August

Formen, die man sich bei aller Fantasie kaum vorstellen kann, seltene Blüten wie nicht von dieser Welt und nahezu keine Pflege notwendig: Mit einem Kaktus holst du dir bahnbrechendes Grün nach Hause.

 

Lebendiges Erbe

Ob du ausgefallene Formen liebst, leuchtende Farben oder etwas, das wie ein Souvenir aus dem Jurassic Park aussieht – Kakteen haben all das zu bieten. Keine Pflanze kann so sehr überraschen: Aus einer stoisch wirkenden grauen Kugel erscheinen ganz plötzlich leuchtend orange- und  rosafarbene Blüten. Es gibt Kakteen in eigenwilligen Formen, aber auch mit Mustern, die man aus der Mathematik kennt. Oder nimm einen Gleichgewichtskünstler wie den Feigenkaktus, auch bekannt als Opuntia, der flache Scheiben wie zufällig übereinander zu stapeln scheint. Am Rand dieser Scheiben bilden sich Blüten und anschließend oft auch noch essbare Früchte. Eine weitere Besonderheit, die Kakteen zu eigen ist: Sie werden sehr alt. In vielen Familien entwickeln sie sich zu einem Erbstück, das ohne weiteres drei oder vier Generationen miteinander verbinden kann, ohne jemals seine Eigenarten aufzugeben.

 

5 x Ja zum Kaktus!

– Pflegeleichteste Zimmerpflanze aller Zeiten.

– Ruhiger Mitbewohner, der dich mit Blüten und Farben überraschen kann.

– Faszinierender Bewohner offener Terrarien.

– Perfekt in Kombination mit modernen Folklore-Elementen.

– Passt gut in einen Einrichtungsstil, in dem einheimische und exotische Pflanzen gemischt werden.

 

Grüne Archäologie

Kakteen wachsen in Afrika sowie in Mittel- und Südamerika,  in den kalten Bergen und auch in der tropischen Karibik. Sie sind echte Überlebenskünstler, die aus prähistorischer Zeit stammen. Ausgrabungen in Mexiko haben gezeigt, dass die Menschen schon sehr früh den Feigenkaktus wegen seiner Früchte anbauten.

 

Wissenswertes: Obwohl Kakteen oft mit der Wüste in Verbindung gebracht werden, gibt es nur wenige, die dieser extremen Dürre standhalten können. Die meisten wachsen in Gebieten mit 5-50 cm Niederschlag pro Jahr.

 

Nationales Symbol

Kakteen sind in Mittelamerika seit Jahrhunderten eine geschätzte Nahrungs- und Wasserquelle, sie werden als Medikament, Werkzeug und als Baumaterial genutzt. In Mexiko ist der Kaktus so verbreitet, dass es die Pflanze sogar ins Nationalwappen geschafft hat, zusammen mit einer Schlange und einem Adler. Gemeinsam symbolisieren sie die Tenochtitlan-Legende, in der den Azteken ihr Land übergeben wird.

 

Oh, oh, oh, Opuntia!

Von allen Kakteen ist der Feigenkaktus vielleicht der auffälligste, weil er in flachen Scheiben wächst. Die ersten Triebe sehen wie Ohren oder ein Kamm aus, aber je größer die Pflanze wird, desto eigenwilliger wird ihre Silhouette. Während der Blütezeit ändert sich die gesamte Ausstrahlung: Die Blüten sind leuchtend gelb, tiefrot, rosa und orange.

 

Pflege von Kakteen

  • Kakteen mögen es gerne hell und warm und vertragen volles Sonnenlicht ausgezeichnet.
  • Ausreichend Licht ist wirklich wichtig, um Kakteen glücklich zu machen. Steht ein Kaktus zu dunkel, sucht er nach mehr Licht. Um Energie zu sparen und dennoch so schnell wie möglich zum Licht zu wachsen, wird er empfindlich, streckt sich in die Länge, wird schlaff und ein wenig gelb.
  • Bekommt er genug Licht, wächst er sehr langsam: Keine Nachrichten sind in diesem Fall gute Nachrichten.
  • Sehr mäßig gießen, eher etwas zu wenig als zu viel Wasser. Der Wurzelballen darf austrocknen: Einmal im Monat gießen ist besser als jede Woche ein wenig.
  • In den Sommermonaten etwas Kakteendünger geben.
  • Im Winter lässt du den Kaktus am besten in Ruhe. Dann noch weniger gießen. Um zu überleben, bildet der Kaktus dann Blüten (Samen).
  • Hast du einen Stachel abbekommen? Einen großen kannst du mit einer Pinzette herausziehen. Kleine Stacheln entfernt man am besten mit Klebeband, das man auf die Stelle legt und dann abzieht oder indem man eine Kugel aus einem alten Nylonstrumpf macht und sie schnell über die Stelle reibt. Die letzten feinen Stacheln werden mit Olivenöl herausgerieben.

 

Nonchalantes Styling.

Schilfkörbe, Töpfe mit Gesichtern oder mit folkloristischen Motiven, Terrakotta auf Füßen – ein so ruhig wirkender Kaktus kann ruhig ein bisschen fröhlich und verrückt gestylt werden. Der Trend zu bekleideten Töpfen passt gut zur Pflanze, ebenso wie Verweise auf andere Länder und Kulturen. Style den Kaktus ohne jedes Schubladendenken, dann wird es von selbst interessant: Kakteen sind immer eine Bereicherung, wenn du mit ihnen die Komfortzone verlässt.

 

Weitere Informationen findest du unter: www.pflanzenfreude.de

Veröffentlicht: 21 Juli 2020